Powerchords lernen

E-Gitarre mit Plektrum

Smoke on the Water, Smells Like Teen Spirit oder Song 2 – ohne Powerchords gäbe es diese Songs vermutlich alle nicht. Doch was sind Powerchords und wie spielt man sie am besten? Heute lüften wir das Geheimnis rund um die Allzweckwaffe aller Rockgitarristen und geben euch Tipps und Tricks, wie ihr Powerchords am besten und schnellsten lernen könnt!

Powerchord – theoretische Grundlagen (ja, muss sein!)

Um den riesigen Nutzen von Powerchords zu erkennen, müssen wir kurz über die theoretischen Grundlagen sprechen.

Zusammensetzung von Powerchords

Powerchords sind im Prinzip eine Form von Akkorden, die nur aus zwei unterschiedlichen Tönen bestehen, dem Hauptton und der dazugehörigen Quinte. Diese befindet sich 5 Halbtöne über dem Grundton. Um den Powerchord noch fetter und mächtiger klingen zu lassen, wird sehr oft auch die Oktave, also erneut der Grundton gespielt.

Fingerpositionen

Aus der Zusammensetzung ergibt sich auch die Position der Finger für Powerchords – es werden lediglich der Zeigefinger und der Ringfinger genutzt. Wer die Oktave mitspielen möchte, setzt den kleinen Finger zusätzlich ein.

Dabei belegt jeder Finger eine eigene Saite – der Grundton liegt auf der E- oder A-Saite, die Quinte eine Saite darunter, die Oktave noch eine Saite tiefer. Ganz einfach. Gibt man jedem Finger an der Greifhand einen eigenen Bund, fallen die Finger automatisch auf die richtigen Stellen auf dem Griffbrett.

Tonart von Powerchords

Powerchords sind sehr flexibel einzusetzen: Egal, ob der jeweilige Song in Dur oder Moll geschrieben wurde, Powerchords passen auf Grund ihres einfachen Aufbaus immer in das Stück.

Der Name des jeweiligen Powerchords gibt damit auch die Tonart an – liegt der Grundton des Powerchords auf einem A ist es ein A-Powerchord. Auf dem E ein E-Powerchord, usw.
Achtung: In Tabs findet sich oft eine verkürzte Bezeichnung für Powerchords, die lautet z.B. E5 oder A5. Der Buchstabe bezeichnet dabei den Powerchord, die 5 steht für die ebenfalls gespielte Quinte.

Um die Lage der Powerchords zu kennen, hilft es, die Lage der Grundtöne auf dem Hals auswendig zu lernen! So ist auch ein schnelles Improvisieren mit der Band kein Problem mehr und du eröffnest dir ganz neue Möglichkeiten!

Praxis – Powerchords auf der Gitarre spielen

Die theoretischen Grundlagen sind bekannt, jetzt starten wir in die Praxis. Greifhand und Schlaghand müssen perfekt miteinander koordiniert werden, um den fetten Sound eines Powerchords genießen zu können.

Die Greifhand – von A- und E-Form

Die Greifhand hat es beim Powerchord relativ leicht – besonders, wenn man Barré Akkorde zum Vergleich nimmt.

Die Form der Powerchords sind immer gleich und können auf dem gesamten Gitarrenhals verschoben werden. Für den gewünscht wuchtigen und fetten Klang des Powerchords bietet es sich an, den Grundton des jeweiligen Powerchords hauptsächlich auf der E- und A-Saite zu spielen. So spart man sich auch das Umdenken, wenn es um die H-Saite geht (hier liegt die Quinte einen Bund tiefer als auf den anderen Saiten…).

Um die unterschiedlichen Powerchords zu beschreiben, wird oftmals die Bezeichnung „A-Form“ oder „E-Form“ verwendet. Im Grunde wird damit jedoch nur beschrieben, auf welcher Saite der jeweilige Grundton liegt, die tatsächliche Form des Powerchords ist immer gleich.

Das Greifen eines Powerchords lässt sich am einfachsten durch das folgende Bild erklären:

Akkorde für Gitarre

Zeigefinger, Ringfinger und kleiner Finger haben so einen eigenen Bund und auch eine eigene Saite. Der Mittelfinger mach Pause. In dieser Form kann der Powerchord „eingefroren“ werden und auf dem gesamten Griffbrett verschoben werden.

Achtung: Beim Powerchord kommt es ganz besonders darauf an, dass nur die gegriffenen Töne (Grundton, Quinte und Oktave) gespielt werden. Alle anderen Saiten dürfen nicht klingen, ansonsten wird der Sound des Powerchords verwaschen und unsauber.

Die Schlaghand – Ein sauberer Anschlag ist das A und O

Die Schlaghand muss beim Powerchord, anders als bei offenen Akkorden („Lagerfeuerakkorde“ wie z.B. E-Dur) Präzisionsarbeit leisten.

Wie bereits gesagt, dürfen beim Powerchord nur die gegriffenen Töne klingen, alle anderen Saiten müssen still bleiben – angeschlagen werden also nur die drei „aktiven“ Saiten. Dazu kommt, dass die meisten Powerchords nur als Downstroke, oder Abschlag, gespielt werden. So erklingt zunächst der Grundton und dann die Quinte als aufgesetzter Ton. Dreht man den Anschlag um, kann das ein sehr guter und gewollter Akzent sein – doch für die erste Zeit begnügen wir uns mit Downstrokes.

Um Downstrokes möglichst sauber spielen zu können, ist eine gute Positionierung der Schlaghand wichtig. Idealerweise dämpft sie dabei schon die nicht benötigten, hohen Saiten ab.

Übungen

Um den Powerchord als Grundlage für das Gitarrenspiel in das Gedächtnis zu bekommen, hilft nur eins: Spielen, spielen, spielen.

Einfache Riffs, die mit fetten Powerchords gespielt werden können, verfestigen dabei das gelernte Wissen. Wunderbare Beispiele für solche Riffs sind etwa:

  • Nirvana – Smells Like Teen Spirit
  • Blur – Song 2
  • Blink 182 – All The Small Things
  • Black Sabbath – Iron Man
  • The Offspring – Pretty Fly
  • Gorillaz – 5/4
  • AC/DC – Whole Lotta Rosie

Hast du diese Riffs drauf, kannst du den Powerchord im Schlaf spielen – die Finger fallen automatisch in die richtige Position. Und jetzt: Verstärker an, Gitarre umhängen und Rocken!